Geschichte

Gegründet wurde ELSA am 4. Mai 1981 in Wien von Jurastudenten aus Österreich, Polen, Ungarn und der Bundesrepublik Deutschland. Von da an entwickelten sich die unterschiedlichen nationalen Gruppen. Schon zuvor, am 18. Januar 1981, gründete sich in Bayreuth ELSA Deutschland mit 17 Mitgliedern. Dieser Verein wurde in Berlin eingetragen und existiert formal auch heute noch, wobei seit 1983 keine Treffen o.ä. stattgefunden haben und auch von dem zuletzt eingetragenen Vorstand nur noch eine Person ausfindig zu machen war. Nach dessen Äußerungen hatte der Verein damals einen sehr familiären Charakter. Eine Gruppe von ca. 20 Studenten interessierten sich für die „Internationalität“ im Jurastudium und man organisierte mal Vorträge oder auch mal ein Seminar, was dann deutschlandweit ausgeschrieben wurde, aber nicht auf besonderes Interesse stieß. Ob sich in Deutschland zu dem Zeitpunkt schon Fakultätsgruppen entwickelt haben, lässt sich leider nicht mehr rekonstruieren. Am 9. Juli 1984 schreibt der damals neugewählte Vorsitzende an das Vereinsgericht, dass die Wahlen im Juli 1983 nicht satzungsgemäß verliefen, und er die Meldung des neuen Vorstands zurücknimmt. Somit wurde kein neuer Vorstand eingetragen, eine neue Wahl fand wohl niemals statt, der alte Vorstand fühlte sich nicht mehr zuständig oder war gar nicht mehr in Berlin, ELSA schlief ein. Gerüchte, dass zuletzt auch politische Einflussnahme oder Finanzunregelmäßigkeiten zum Einschlafen der Aktivitäten führten, konnten niemals nachgewiesen werden. Auf internationaler Ebene entwickelte sich ELSA aber kontinuierlich. Es gab zunächst zwar wohl meist nur eine Gruppe pro Land, aber es gab verschiedene nationale Gruppen. Im März 1988 existierten bereits 15 nationale Vertretungen: Österreich, Polen, Ungarn, also die drei Mitgründerländer, dann alle vier skandinavischen Länder, Island, England, die Niederlande, Belgien, sowie Italien, Portugal, Malta und Jugoslawien.

 

Anfänge in und durch Wien

ELSA schlummerte, bis 1986 ein Jurastudent aus Heidelberg in Wien Völkerrecht studierte und dabei mit ELSA in Berührung kam. In Deutschland zurück, suchte er sich über einen Aushang am Schwarzen Brett sieben Studenten zusammen, um eine deutsche Sektion ins Leben zu rufen. Das anfängliche Interesse der Kommilitonen war sehr gering. Aber die Professorenschaft hatte aufgehorcht: Bei seiner Vorlesung schwärmte ein bekannter Heidelberger Professor vor 100 Zuhörern von der Idee und der Arbeit von ELSA. ELSA-Heidelberg konnte dadurch die Anzahl der Mitglieder auf 15 Leute verdoppeln. Durch Veranstaltungen wie Studienfahrten und Vorträge versuchten die Heidelberger weiterhin, das Interesse vor Ort zu steigern, jedoch ohne bahnbrechenden Erfolg. ELSA glich in dieser Zeit eher einer Freundesclique.

 

Durchbruch in Deutschland, Gründung von ELSA-BR Deutschland e.V.

Im Januar 1989 wurde ein Artikel in einer großen juristischen Zeitung veröffentlicht, in dem die Heidelberger eine kostenlose Informationsveranstaltung über ELSA ankündigten. Sie hatten mit mäßigem Interesse gerechnet und waren plötzlich mit 120 Teilnehmern aus ganz Deutschland konfrontiert. Dabei stellte sich heraus, dass auch in Bonn und Köln bereits ELSA-Gruppen existierten, von denen allerdings im Vorfeld keiner wusste und deren Satzungen auch nicht mit der von ELSA International kompatibel waren. Weiterhin war für dieses Treffen eine Satzung für ELSA-BR Deutschland vorbereitet, die jedoch wegen der sich entspinnenden Diskussion nicht in Kraft gesetzt wurde. Dieses verzögerte die Gründung um ein halbes Jahr. Auf dem ICM in Lissabon im April 1989 übernahmen die Vertreter von Deutschland die Ausrichtung des übernächsten Council Meetings. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich in Deutschland bereits 14 ELSA-Fakultätsgruppen gegründet. Die Arbeit an diesem ersten deutschen Großprojekt schweißte die ELSAner sehr zusammen, so dass dann auf der ersten Generalversammlung am 1./2. Juli 1989 in Münster die Satzung verabschiedet und ELSA-BR Deutschland gegründet wurde, obwohl die Finanzierung und die Struktur, die ELSA-BR Deutschland bekommen sollte, noch heiß umkämpft waren. Heidelberg stellte aufgrund der Erfahrung in der aktiven ELSA-Arbeit die überwiegende Mehrheit des ersten Bundesvorstandes.